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24. September 2021, „Decolonizing the Canon“

.Panel

Freitag, 24. September 2021 | 10:45 – 12:15
Panel im Rahmen der GfM-Jahrestagung 2021 „Wissensökologie“, 22.-25. September (Innsbruck)

Kanonbildung in der Wissenschaft, die Ausbildung eines Text- und Theoriekorpus, der sich durch Wiederholung in der Lehre sowie durch Zitationspraktiken als zentral für ein Fach etabliert, ist in der Regel kein bewusst ablaufender Prozess, und folgt daher immer gesellschaftlichen Inklusions- und Exklusionsmechanismen, Normierungs- und Wertungsprozessen, Macht- und Hierarchiestrukturen. So ist auch die vergleichsweise junge Disziplin Medienwissenschaft samt ihrer Text- und Wissensproduktion(en) von einem sowohl androzentristisch als auch eurozentristisch geprägten kanonischen „Norm- und Maßstabcharakter“ (von Braun 2006) durchzogen. Diesen gilt es kritisch zu reflektieren und auf hegemoniale Wissensbestände und ihre (Re-)Produktionen aufmerksam zu machen.

Das Panel soll dem Austausch über in der deutschsprachigen Medienwissenschaft bisher wenig beachtete Texte dienen, die sich thematisch oder methodisch antirassistisch und intersektional positionieren, und das „Ordnungssystem Kanon“ (Geier o.J.) und die mit ihm einher gehenden Normierungsdiskurse sowie Ausschließungsstrukturen aus postkolonialer und machtkritischer Perspektive reflektieren. In Anlehnung an einen ‚5-Minute-Bookclub‘ sollen dazu in prägnanten Impulsstatements Bücher oder Aufsätze vorgestellt, sowie Anknüpfungs- und/oder Reibungspunkte an bisherige Forschung aufgezeigt werden. Auch die Besucher_innen des Panels werden die Gelegenheit haben, von ihnen ausgewählte Texte einzubringen und zur Diskussion zu stellen.

Im Fokus der einzelnen Beiträge sowie der anschließenden Diskussion stehen dabei jeweils folgende Fragen:
Warum werden diese Texte gelesen? Warum werden sie nicht gelesen und warum sollten sie gelesen werden? Was sagt uns dies zum Thema ‚Kanonbildung‘ innerhalb der Medienwissenschaft? 

 

Referent*innen: 

Ömer Alkin (Philipps-Universität Marburg), Esra Canpalat (Universität zu Köln), Julia Dittmann (Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf), Thomas Waitz (Universität Wien) und Maja Figge (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf)

 

 

Moderation: 

Mary Shnayien (Ruhr-Universität Bochum) und Véronique Sina (Johannes Gutenberg-Universität Mainz)